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Road to Birmingham – Berlin bei den World Games 2022: Hugo

Vom 7. bis 17. Juli 2022 finden in Birmingham (Alabama, USA) die World Games 2022 statt (theworldgames.org). Sie werden alle vier Jahre an wechselnden Orten ausgetragen und beinhalten Sportarten, die nicht zum Wettkampf-Programm der Olympischen Spiele gehören. Zum sechsten Mal seit 2001 ist ein Ultimate-Turnier Teil des Programms.

Das deutsche Team hat aktuell 15 Frauen und 15 Männer aus insgesamt 140 Bewerber:innen im erweiterten Kader.

Mit dabei sind 7 Sportler:innen der Turngemeinde in Berlin 1848 e.V.!

Die Vorbereitung für die World Games hat bereits im Herbst begonnen. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir die sieben Berliner:innen auf ihrem Weg in Richtung Birmingham begleiten.

Wir starten mit einer Vorstellungsrunde – den Anfang macht Katharina “Hugo” Schulze, die uns im Dezember Rede und Antwort gestanden hat.

Wie heißt du?

Katharina “Hugo” Schulze

Wie alt bist du?

28 Jahre

Seit wann spielst du Ultimate?

Seit 2008

Auf welcher Position spielst du?

Defense, Tendenz zum Cutting

Was hast du aus den ersten beiden Trainingslagern des erweiterten World Games Kaders mitgenommen?

Der Weg, den Deutschland in Vorbereitung auf die World Games geht, ist nochmal eine ganze Ecke professioneller als das, was ich bisher aus der Nationalmannschaft kannte. Ein Aspekt liegt für mich in der Stärke des Teams.

Dadurch, dass es nur eine Division (Mixed) gibt, sind Spieler:innen und Coaches aller Divisionen vereint. Daraus ergibt sich nochmal ein höheres Niveau als sonst.

Auf den Trainingslagern war das in allen Übungen und Spielen zu merken. Man muss sich einfach immer noch ein bisschen mehr anstrengen. Gleichzeitig gibts mehr Feedback und ausgeklügeltere Pläne von den Coaches als sonst.

Ein weiterer Aspekt ist meiner Meinung nach die Herangehensweise der Coaches. Dieses Jahr geht es nicht primär darum Spieler:innen zu entwickeln, stattdessen ist es mehr “arbeiten mit Profis”. Die meisten von uns spielen schon seit langer Zeit in der Nationalmannschaft. Deshalb gehen die Coaches davon aus, dass wir oft selbst wissen, was gut funktioniert.

Übungen und Taktiken verlangen daher oft unsere persönlichen Meinungen bzw. Vorlieben. Diese Art der Mitbestimmung ist für mich nochmal komplett neu. Am Ende bringt das ganze Projekt sehr viele Vorteile für uns Spieler:innen mit sich und ich freue mich Teil des ganzen zu sein und die Professionalität “einzuatmen”.

Zusätzlich kommt hinzu, dass nur 14 Spieler:innen am Ende ins Team kommen. Damit ist die Teilnahme am Turnier auch aus spielerischer Sicht etwas ganz Besonderes und bedeutet, dass man zu den Allerbesten aus Deutschland gehört. Diese Besonderheiten rücken das Projekt enorm in den Fokus. Es gibt mehr Sponsoren als sonst, es gibt mehr Mediale Aufmerksamkeit (Insta: @Ultimate_Natio_Germany, Facebook: ultimatenatiogermany) und ein bisschen steigt auch der Performancedruck, der auf uns Spieler:innen lastet.

Wie sieht deine aktuelle Trainingswoche aus?

Meine aktuelle Trainingswoche sieht bis Weihnachten noch recht moderat aus. Ich bin in der Offseason, das heißt ich spiele kaum bis gar kein Ultimate. Stattdessen konzentriere ich mich auf Kraft-, Fitness- und Mentaltraining.

Ich gehe ungefähr zwei mal pro Woche in das Fitnessstudio vom TiB 1848 e.V. und einmal pro Woche auf die Laufbahn. Dazu nehme ich mir einmal pro Woche Zeit für Mentales Training. Das setzt sich hauptsächlich aus Meditation und Visualisierung zusammen.

Ab Januar kommen dann noch Wurf- und Regenerationseinheiten dazu. Ein abschließender Aspekt ist, finde ich, die Aufmerksamkeit die das Projekt World Games bekommt. Die World Games sind ja sozugsagen die “Olympischen Spiele der Nicht-olympischen-Sportarten”. Sie finden nur alle vier Jahre statt und nur die besten Teams können sich qualifizieren. Seit 2006 ist Deutschland zum ersten Mal wieder dabei. Das ist dann natürlich etwas Besonderes.

Mit welchem Gefühl startest du in das neue Jahr?

Ich bin gespannt und freue mich auf verschiedene Dinge.

Zuerst einmal auf das nächste Trainingslager, was direkt am 8./9. Januar stattfinden wird. Weil Januar ist und man mit kalten Fingern nicht richtig Ultimate spielen kann, wird es ein Teambuilding-Wochenende sein. Ich bin gespannt und neugierig, was sich die Coaches da für uns überlegt haben.

Dazu freue ich mich darauf mehr und fokussierter trainieren zu können. Aktuell schreibe ich noch an meiner Abschlussarbeit fürs Studium, was viel von meiner Motivation und Energie in Anspruch nimmt. Im neuen Jahr kann ich dann hoffentlich Stück für Stück den Fokus mehr und mehr auf Ultimate legen.

Zusätzlich bin ich gespannt auf die Teamentwicklung. Ich finde, dass wir als Team noch an einigen Punkten arbeiten müssen und bin gespannt wie sich das entwickelt.

Zuletzt freue ich mich einfach sehr, wenn ich an nächstes Jahr denke. Ich bekomme vor allem ein dickes Grinsen auf dem Gesicht, wenn ich mir vorstelle wie sehr sich die ganzen Trainings auszahlen werden und wie fit wir Berliner:innen sein werden. 2017 vor der Beach-WM hatte ich auch sehr intensiv trainiert und ich erinnere mich an dieses wahnsinnige Gefühl, wenn der Körper ohne Anstrengung wie eine Gazelle über den Platz fegt.

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